Mehr als nur Reiten lernen...

 

Das Wesen des Pferdes

 

Sanft blicken die großen Augen tief in unsere Seele;

ein leises Schnauben erinnert uns daran, tief durchzuatmen, ruhig zu werden;

vorsichtig berührt uns das weiche Pferdemaul und scheint uns an eine Verbundenheit erinnern zu wollen, die schon seit Menschengedenken existiert.

 

Das Pferd begleitet den Menschen schon seit Jahrtausenden. Es machte uns mobil und schneller, half uns unsere Felder zu bestellen und Schlachten zu gewinnen, hat Dichter, Künstler und Philosophen als Muse gedient.

Es scheint in uns eine Sehnsucht nach Natur zu wecken und eine Sehnsucht nach unseren Wurzeln, eine Sehnsucht nach Lebensfreude und Lebendigkeit.

 

 

Die "Zauberkraft" des Pferdes

 

"Noch bist du für mich nichts anderes als ein kleiner Junge, der hunderttausend kleinen Jungen völlig gleicht. Ich brauche dich nicht und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..." (Saint-Exupery)

 

Pferde haben ein unfehlbares Gespür für das Erkennen der wahren Persönlichkeit und inneren Größe. Als Herdentier besitzen sie einen ausgeprägten Sozialtrieb und somit auch ein Bedürfnis nach sozialem Kontakt. Sie bringen eine hohe Sensibilität und feine Wahrnehmung für körperliche Ausdruckssignale mit. Pferde können damit Stimmungen und Befindlichkeiten des Menschen wahrnehmen und auch intuitiv reagieren. Dies geschieht immer direkt und unmittelbar. Wir haben dadurch eine sofortige Rückmeldung über unser Verhalten. Diese Art der Kommunikation ist gänzlich frei von Vorurteilen und wertfrei.

Alleine die Anwesenheit eines Pferdes wirkt beruhigend, angstmindernd und senkt nachweislich den Blutdruck.

Im Zusammensein mit dem Pferd, bietet sich die Möglichkeit, sich seiner Gefühle, Bedürfnissen und Fähigkeiten bewusst zu werden und diese angstfrei auszuleben.

Pferde haben auch selbst eigene Gefühle und Bedürfnisse. Sie möchten um- und versorgt werden. Dies birgt ein großes Potenzial für unbegrenztes soziales Lernen.

 

"Bewegung ist Leben und die Qualität der Bewegung eines Menschen zeigt uns auch die Qualität seines Lebens." (Moshe Feldenkrais)

 

Die vestibuläre Stimulation, also die Anregung des Gleichgewichtes, macht glücklich. Es verdrängt negative Gefühle und erzeugt Freude. Alleine durch passives Sitzen auf dem Pferd, bekommt das Kind 90 bis 120 Bewegungsimpulse pro Minute in sein Gehirn geliefert.

Doch nicht alleine Freude oder die Anregung der beiden Gehirnhälften vermag uns das Pferd bieten. Durch die Art wie es läuft, welch verschiedene Bewegungsmuster es uns zur Verfügung stellt, ist es eine große Hilfe bei der (Weiter)entwicklung der Grob- und Feinmotorik sowie der Koordination des gesamten Körpers.

Manche Kinder sind "aus dem Takt" geraten. Das Pferd bietet die Möglichkeit, durch die verschiedenen naturgemäßen Takte und Rhythmen der Gangarten die natürliche Ausgewogenheit wieder herzustellen.

 

"Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird. Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Innern, an die man sich halten kann." (Astrid Lindgren)

 

Pferde sind wie Kinder von Natur aus neugierig und spielen für ihr Leben gern. Genau deshalb sind sie auch ideale "Spielpartner" im gemeinsamen Spiel. Spielend reiten lernen ist eine Grundeinstellung, in der der Wert des Spieles anerkannt wird und der freien Bewegungsentfaltung und dem freien Spiel gezielt Raum gegeben wird

Doch warum ist Spielen ein so wichtiger Punkt?

Spielen ist ein Grundbedürfnis von Kindern und für die kindliche Entwicklung so wichtig wie Schlafen, Essen und Trinken. Und das gilt für jedes Kind gleichermaßen, unabhängig von Kultur und Herkunft und davon, ob es eine Behinderung hat. Kinder haben ein Recht auf Spiel. Spiel braucht keine Begründung, denn Spiel ist ein biologisch angelegtes Muster im Menschen. Wenn Kinder spielen, bedeutet das auch immer, dass sie lernen. Im Spiel eignen sich die Kinder die Welt an. Sie treffen selbstbestimmt Entscheidungen und bestimmen selbst, wann und mit wem sie spielen möchten. Dabei können sie ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen folgen.

Durch das gemeinsame Spiel und das damit verbundene gemeinsame Interesse kommen Kinder überhaupt in Kontakt mit anderen Kindern. Sie erleben Freundschaft, Streit aber auch Versöhnung. Sie profitieren voneinander, sie lernen sich abzusprechen und Kompromisse einzugehen, sie handeln gemeinsam Regeln aus und lernen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Jedes Kind entdeckt im Spiel einen anderen Sinn und kann darin seiner Fantasie freien Lauf lassen. Im Rollenspiel versetzen sich Kinder in eine Situation, die es vielleicht in der Realität gar nicht gibt.  Sie sind jemand oder etwas Anderes. Sie haben ein ganz eigenes Bild von dieser Rolle, füllen sie mit Leben und ihren eigenen Vorstellungen und konstruieren sich dabei ihre eigene Welt. Aber nicht nur beim Rollenspiel zeigt sich wie kreativ Kinder sein können, sondern in jeder Form des Spiels. Durch das Ausprobieren, Konstruieren und Kombinieren unterschiedlicher Gegenstände oder Materialien eröffnen sich den Kindern immer wieder neue Möglichkeiten und Erkenntnisse. 

 

 

Die Verantwortung dem Pferd gegenüber

 

Damit das Pferd seine ihm zugedachte wertvolle Aufgabe auch erfüllen kann, ist es meine Aufgabe, Verantwortung für dieses wundervolle Geschöpf zu übernehmen. Dies bedeutet, das Wohl des Pferdes (und jedes Tieres) steht immer an erster Stelle und jedenfalls über meinen eigenen Wünschen und Befindlichkeiten.

Das heißt, ich setze mich mit den Bedürfnissen meiner Pferde tagtäglich auseinander.

Angefangen mit der Haltung.

Wie möchte das Pferd "wohnen"? Was liegt in seiner Natur? Das Pferd ist naturgemäß ein Lauftier, Dauerfresser und Herdentier. Deshalb leben meine Pferde in einem Paddock Trail. Hier gibt es einen Ruhe- und Liegebereich, mehrere Fressstationen für Heu, verschiedenen Untergründe zum Laufen und lange Rundwege.

Die Gesundheit meiner Pferde ist mir natürlich sehr wichtig. Einmal im Jahr werden die Zähne von einem auf Zähne spezialisierten Tierarzt kontrolliert, und mindestens einmal im Jahr und zusätzlich nach Bedarf kommen alle meine Pferde in den Genuss einer chiropraktischen Behandlung. Die Bearbeitung der Hufe erfolgt in kurzen Abständen, alle vier Pferde gehen Barhuf.

Damit meine Pferde die kleinen Reiter auch lange gesund begleiten und tragen können, werden alle vier regelmäßig nach biomechanischen Grundsätzen gearbeitet.

 

 

Die Verantwortung der Kinder gegenüber

 

Die Sicherheit Ihrer Kinder ist mir ein großes Anliegen. Doch wie sicher kann reiten oder der Umgang mit einem Tier sein? Es ist einfach nie möglich, absolute Sicherheit beim Umgang mit Pferden zu schaffen. Aber das geht in keinem Lebensbereich. Sicherheit im Umgang mit Pferden wird immer ein Abwägen von Chance und Gefahr sein. Welche Punkte haben wir in der Hand, um den Umgang für Ihr Kind so sicher wie möglich zu gestalten?

-Die Haltungsbedingungen der Pferde entsprechen ihrem Naturell und schaffen ein seelisches Gleichgewicht

-Die Pferde sind gesund und haben keine Schmerzen

-Die Pferde haben Vertrauen zum Menschen

-Die Pferde haben Respekt, sie sind gut erzogen und haben gute Manieren

-Die Pferde und die, die mit den Pferden umgehen haben eine gute Ausbildung genossen. 

-Die Pferde haben zur anstrengenden Arbeit und Aufgabe einen regelmäßigen Ausgleich

-Die Ausrüstung der Pferde und alle sonstigen Materialien wie Anbinderinge etc. sind hochwertig und von guter Qualität

-Die Kinder tragen zu jeder Zeit einen Helm, feste Schuhe und es wird darauf geachtet, dass die Kleidung nicht in den Bewegungen einschränkt und keine Sicherheitsrisiken birgt, wie herunterhängende Schals, offene Schuhbänder etc.

-Die Pädagogin hat Einfühlungsvermögen und Wissen um individuelle und entwicklungspsychologische Besonderheiten des Menschen

 

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